Gestern habe ich geweint. Von Morgens bis Abends. Den ganzen Tag. So viel und so lange, dass selbst mein Mann meinte, es wäre „mehr als sonst“. Was stimmt, denn jeder, der mich kennt, weiß, dass ich auch sonst ziemlich nah am Wasser gebaut bin. Doch in der letzten Zeit weine ich öfter. Viel öfter. Manchmal fange ich schon morgens im Bett damit an und dann möchte ich am liebsten gar nicht mehr aufstehen. Einfach liegen bleiben und warten bis der Tag vorbei ist und ein neuer Tag beginnt. Denn mit jedem neuen Tag steht und fällt die Hoffnung, dass der Albtraum vorbei ist. Der Albtraum, an den sich die meisten Menschen bereits gewöhnt zu haben scheinen und in dem sie in einer Art kollektiven kognitiven Dissonanz ungestört zusammenleben.
Die meisten Menschen in meinem Umfeld scheinen sich nämlich an den abhaltenden Albtraum bestehend aus Masken, Abstand und gravierenden Einschränkungen in unsere Grundrechte bereits gewöhnt zu haben. Ich gehöre leider nicht dazu. Ich kann mich einfach nicht an diese sogenannte „neue Normalität“ gewöhnen, mich auch nicht damit anfreunden oder sie auch nur im Entferntesten akzeptieren.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Ich sehe es nicht ein! Ich sehe die Maßnahmen und deren Willkür und Unverhältnismäßigkeit nicht ein. Ich sehe nicht ein, dass die politischen Entscheidungen hierzulande mehr Todesopfer fordern als das Virus selbst. D.h nicht, dass ich ein Corona-Leugner bin. Das bin ich ganz und gar nicht. Ich bin mir bewusst, dass Corona ein Virus ist, das ähnlich ansteckend ist wie beispielsweise die Influenza und in seltenen Fällen v.a. in Verbindung mit Komorbiditäten oder Vulneraribilitäten zum Tode führen kann. Des Weiteren spreche ich mich für die allgemein vertretene Ansicht aus, dass Risikogruppen geschützt werden sollten. Doch alles, was darüber hinaus geht, sehe ich nicht ein! Nicht bei der derzeitigen Faktenlage.
Die Informationen sind alle da draußen und für jede/n, der oder die an einer objektiven, differenzierten Berichterstattung interessiert ist, zugänglich, deswegen erspare ich mir hier deren wiederholte Nennung und Aufbereitung. Andere Leute können das wesentlich besser und haben über dies auch mehr Reichweite. Zudem habe ich bereits in meinen beiden vorangegangen Blog-Artikeln viele Informationen mit Quellenangaben zusammengestellt.
Vor allem aber spare ich mir das wiederholte Aufsagen von Fakten, Studien, Analysen und Expertenstimmen, weil ich inzwischen kapiert habe, dass es den Großteil der Menschen ohnehin nicht interessiert. Wenn ich z.B. mit Freunden auf dieses Thema zu sprechen komme, schauen sie mich entweder voller Mitleid an oder behandeln mich als wäre ich verrückt geworden, wollen nach spätestens einer Minute das Thema wechseln oder betiteln mich sogar als Verschwörungstheoretikerin.
Wenn ich ihnen meinen Standpunkt erklären will, blocken sie ab oder werden aggressiv. Nenne ich ihnen die Hintergründe meiner Ansicht und bestehe darauf, dass ich in einer Demokratie doch wohl auch ein Recht auf eine andere Meinung hätte, wollen sie nichts davon hören. Spätestens jedoch, wenn ich ihre Meinung und ihre Informationsquellen hinterfrage, greifen sie mich persönlich an, indem sie mir einen denunzierenden Stempel aufdrücken. Irritiert bin ich bei dem ganzen Vorgang vor allem dadurch, dass es sich ja eigentlich um Freunde von mir handelt, die mich auch schon seit geraumer Zeit kennen und – wie ich annehme – ein nicht so schlechtes Bild von mir haben können, sonst wären sie ja nicht mit mir befreundet.
Doch sobald ich mich kritisch zu den Maßnahmen und v.a. den Masken äußere und die Schäden des Lockdowns für die psychische und physische Gesundheit von Groß und Klein und die vielen Todesopfer beklage, nehmen mich meine Freunde nicht mehr Ernst. Sie scheinen wohl zu denken, ich hätte irgendwo ein YouTube-Video gesehen, dass mich zur Verschwörungstheoretikerin gemacht hat und suchen augenscheinlich bereits nach dem Aluhut auf meinem Kopf.
Dabei haben sie offenbar vergessen, dass ich gerade meinen Master in Psychologie mache, was ja ebenfalls eine Wissenschaft ist, und ich daher nicht gleich irre, aber sehr wohl in der Lage bin, auch komplexe Analysen und Studien zu lesen und zu verstehen. Zumal ich im Rahmen meines Studiums ja sogar noch aktuell mit dem Auswerten und Interpretieren von Testergebnissen beschäftigt bin. Vor allem aber entgeht ihnen wohl die Tatsache, dass ich seit Beginn der Lockdown-Maßnahmen im März leider arbeitslos bin und daher viel Zeit habe mich mit der Corona-Thematik zu beschäftigen – im Gegensatz zum Großteil meiner Freunde, die glücklicherweise wenig oder gar nicht im beruflichen Bereich davon betroffen sind. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mehr zu der ganzen Corona-Pandemie gelesen als zu irgendeinem anderen Thema in meinem gesamten Psychologie-Studium, da ich mich seit Wochen jeden Tag mehrere Stunden damit befasse.
Trotzdem verzeihe ich ihnen ihre mitleidigen Blicke und auch ihre Beleidigungen, schließlich sind sie meine Freunde. Am Schlimmsten ist es jedoch, wenn eben diese Freunde mir nicht glauben wollen, dass der Lockdown unnötig und überflüssig war, da er zu spät kam und dass er darüber hinaus auch noch hunderttausende Leben und Existenzen zerstört. Dann könnte ich schon wieder weinen. Immerhin sitzt eine solche zerstörte Existenz vor ihnen. Ja, richtig: ich und viele, viele andere Menschen da draußen sind der (noch) lebende, wandelnde Beweis für die katastrophalen Auswirkungen des Lockdowns und der politischen Entscheidungen.
Wenn jemand die negativen Auswirkungen des Lockdowns leugnet, die weitaus verheerender sind und sein werden als das Virus selbst, ignoriert er meines Erachtens nicht nur die Fakten, sondern alle Menschen, die davon betroffen sind und darunter leiden. Er bzw. Sie ignoriert die Menschen, die ihre Arbeit, vielleicht sogar ihre Wohnung und ihre Grundrechte verloren haben, und dann sogar noch beschimpft und denunziert werden, wenn sie dafür auf die Straße gehen. Und das alles in einer Zeit, in der Solidarität angeblich groß geschrieben wird!
Falls einige meiner Freunde diesen Artikel lesen sollten, hier ein kleiner Nachtrag für euch: Ich hab euch lieb und ich freue mich ehrlich für euch und bin dankbar dafür, dass ihr eure Jobs weiterhin ausüben könnt. Ich würde mir nur wünschen, dass die bzw. der ein oder andere von euch mehr Verständnis und Offenheit aufbringen würde für meine Situation und meinen Standpunkt in dieser Sache, den ich im Übrigen auch dann einnehmen würde, wenn ich meinen Beruf immer noch ausüben könnte.
👍 sehr gut geschrieben und beschrieben! Deine Worte treffen es auf den Punkt!
Was ich sehr problematisch finde ist, wie man als Aussätzigen behandelt wird, wenn man sich wagt ohne Maske am Imbiss sein Fischbrötchen zu bestellen oder wie dumme Kommentare hinterm Rücken fallen „es gibt immer noch Menschen, die Glauben die Regeln gelten nicht für sie…“ Warum sprechen die einen nicht direkt an, haben die Angst vor der anderen Meinung, auf Diskussion?! Vielleicht gibt es sogar Gründe, wieso man sich gegen die Maske entscheidet die sogar, laut den ganzen Experten auf diesem Planeten, offizielle Gründe sind, sich von der Mund-Nasen-Bedeckung befreien zu lassen (psychische Erkrankungen, Asthma, etc.) Vielleicht hat man aber auch einfach nur die Worte im Kopf, dass diese Masken ja ursprünglich eigentlich gar nicht helfen sollten und wundert sich, warum man sich deswegen jetzt verkleiden soll, obwohl es doch eigentlich nichts bringt…
Ich kann immer noch ganz für mich selbst bestimmen und ich nehme auch ggf. Konsequenzen in Kauf. Man muss mir nichts verkaufen ohne Maske, aber das soll dann bitte der Mitarbeiter oder Inhaber des Ladens entschieden und nicht irgendwer. Ich zahle auch die Strafe, wenn man mich dafür belangt. Wie beim Knöllchen, wenn ich zu schnell fahre, kein Problem. Aber jeder möchte doch bitte erst vor seiner Tür kehren.
Ach, man könnte sich pausenlos aufregen… Ich persönlich habe mir vorgenommen einfach mein Ding zu machen 😉
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